Politik hegt Sympathien für Museumsprojekt

Das Haus Mainzer Straße 20 in Büttelborn ist von der Gemeinde gekauft worden und könnte zum Museum umgebaut werden. Foto: Vollformat/Alexander Heimann  Foto: Vollformat/Alexander Heimann
© Foto: Vollformat/Alexander Heimann

Auf Wohlwollen bei der Kommunalpolitik stößt der Wunsch des Büttelborner Heimat- und Geschichtsvereins (HGV), im von der Gemeinde erworbenen Seibert-Haus neben dem...

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BÜTTELBORN. Auf Wohlwollen bei der Kommunalpolitik stößt der Wunsch des Büttelborner Heimat- und Geschichtsvereins (HGV), im von der Gemeinde erworbenen Seibert-Haus neben dem Historischen Rathaus ein kleines Heimatmuseum einzurichten. Das wurde bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung deutlich. Ebenso deutlich wurde aber auch, dass die Fraktionen noch weitere Fakten insbesondere zu den finanziellen Auswirkungen haben wollen.

Der in dem Quartier aufgewachsene Peter Best (GLB) bezeichnete den Kauf des Hauses als „unheimlichen Glücksfall“. Die Gemeinde hatte sich das Haus samt 740 Quadratmeter großem Grundstück im Oktober 2016 für rund 260 000 Euro zuzüglich Kauferwerbsnebenkosten gesichert und dabei ihr Vorkaufsrecht ausgeübt.

Best bedauerte, dass es in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht gelungen sei, zu einer Gesamtplanung für den Ortskern zu kommen. Skeptisch äußerte sich Best zu einer Bebauung des rückwärtigen Gartens des Seibert-Hauses. „Dann wird es dort sehr eng.“ Der GLB-Vertreter plädierte dafür, den nicht besonders schönen Rathausplatz in eine Gesamtplanung ebenso einzubeziehen wie das Areal ums Historische Rathaus.

Andreas Peters (GLB) bekundete Sympathien für das Projekt des HGV. Allerdings müsse der Verein schriftlich fixieren, was er wolle. In der Presse habe es unterschiedliche Äußerungen von Mitgliedern gegeben. „Wir brauchen Fakten“, betonte Peters. Dazu gehörten auch Antworten auf die Frage, was es kosten werde, das Haus für eine Nutzung als Museum zu ertüchtigen. Daher sollte es in Zusammenarbeit mit einem Architekten oder einem Bauingenieur eine Zustandserfassung geben, auf deren Basis über den Sommer hinweg eine Kostenermittlung erfolgt. Dabei müsse der HGV mit von der Partie sein, weil nur er wisse, wie er sich das Ganze vorstellt. Nach Möglichkeit sollte zudem die Geschichte aller drei Ortsteile berücksichtigt werden. „Das ist kein Muss, wäre aber wünschenswert“, so Peters, der sich dafür aussprach, parallel auch eine Nutzung zu Wohnzwecken zu prüfen.

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Sascha Kreim (SPD) sah auch die Gemeindevertretung in der Pflicht zu formulieren, was sie von einem Museum erwarte. Der HGV spreche momentan nur von einer Ausstellung, weil Museen gewisse Voraussetzungen erfüllen müssten. Kreim hielt eine Kooperation mit den anderen Heimat- und Geschichtsvereinen in der Gemeinde ebenfalls für sinnvoll. Auch er sprach sich dafür aus, das gesamte Areal in den Blick zu nehmen.

Seitens der CDU erinnerte Hans Frank daran, dass ein Verkauf des Gartens für Wohnbebauung den Erwerb des Hauses mitfinanzieren sollte. Was Peter Best gesagt habe, gebe ihm allerdings zu denken. Bei allen Sympathien für das Vorhaben benötige die Union belastbare Zahlen.

Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) betonte, dass der Kauf des Hauses erfolgt sei, um Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Die Gemeinde werde dem HGV „Hilfestellung geben, wo wir können“. Allerdings müsse der Verein sich klar werden, wohin er wolle. Zugleich begrüßte der Verwaltungschef „Plan B mit Wohnbebauung“, äußerte aber die Hoffnung, ihn nicht zu brauchen.