Museum im Seibert-Haus: CDU und GLB votieren für...

Im Seibert-Haus neben dem Historischen Rathaus Büttelborn will der Büttelborner Heimat- und Geschichtsverein ein Museum einrichten. Archivfoto:  Vollformat / Detlef  Volk  Foto:
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Der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Büttelborn ist dem Ziel eines Heimatmuseums in der Ortsmitte ein Stück näher gekommen: Die Gemeindevertretung hat sich am Mittwochabend...

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BÜTTELBORN. Der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Büttelborn ist dem Ziel eines Heimatmuseums in der Ortsmitte ein Stück näher gekommen: Die Gemeindevertretung hat sich am Mittwochabend dafür ausgesprochen, mit dem Verein Verhandlungen über eine Nutzung des von der Gemeinde erworbenen sogenannten Seibert-Hauses aufzunehmen, das sich in direkter Nachbarschaft zum Historischen Rathaus befindet. CDU und GLB stimmten geschlossen für einen entsprechenden CDU-Antrag, den auch Teile der SPD-Fraktion billigten. Außerdem gab es aus den Reihen der Sozialdemokraten drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Aktuell ist die Sammlung des HGV noch in der Ludwigstraße untergebracht. Aus der Werkstatt „Heele Peerer“ aber muss der Verein in absehbarer Zeit ausziehen.

SPD äußert Bedenken gegen Verfahrensweise

Die Gemeinde Büttelborn hatte im Herbst 2016 ihr Vorkaufsrecht für das neben dem Historischen Rathaus gelegene Gebäude ausgeübt und es für 260 000 Euro zuzüglich Nebenkosten gekauft. Anfangs war vor allem von einer Nutzung für Wohnzwecke und einem möglichen zusätzlichen Neubau auf dem 740 Quadratmeter großen Grundstück die Rede. Allerdings war auch damals schon eine mögliche Nutzung als Museum in Aussicht gestellt worden.

CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Frank appellierte jetzt an die anderen Fraktionen, ein Signal an den HGV und mögliche Sponsoren zu senden und der Aufnahme von Verhandlungen zuzustimmen. Gegenüber dem ersten Konzeptentwurf habe der Verein deutlich nachgebessert, was Renovierungsdetails und die Finanzierung angehe. „Es ist an der Zeit, Farbe zu bekennen“, so Frank.

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Andreas Peters (GLB) bekundete die Zustimmung seiner Fraktion. Man werde ein wohlwollendes Zeichen an den HGV senden, dass es nun weitergehe. Der GLB-Vertreter betonte aber auch, dass sich eine mögliche Nutzung nur auf das Haus und den Anbau, nicht aber auf das Gesamtgelände beziehe. Zudem müsse sich das Projekt ins noch zu erarbeitende Ortsentwicklungskonzept einfügen. „Dieser Zusatz war uns wichtig“, so Peters. Zwingend erforderlich sei darüber hinaus ein im Detail ausgearbeitetes Nutzungskonzept. Auch Kostenfragen gelte es zu klären. Peters rechnete für die Renovierung mit einem Zuschuss der Gemeinde von etwa 50 000 Euro. „Aber bitte nicht mehr.“ Auch die Frage, wer für laufende Kosten wie Strom, Wasser und Heizung aufkommt, müsse erörtert werden. „Wir hoffen, dass wir dem HGV den nötigen Schwung verleihen, das Projekt umzusetzen. Wir freuen uns auf ein tolles Ergebnis.“

Seitens der SPD hob Sascha Kreim hervor, kein Gegner des Vorhabens zu sein, wie es vom HGV kolportiert werde. Vereinsförderung sei ein fester Bestandteil sozialdemokratischer Politik. „Wir wollten aber nicht den einfachen Weg gehen und einfach zustimmen.“ Bedenken der SPD richteten sich nicht gegen das Projekt, sondern gegen die Verfahrensweise. Wenn nun in einer großangelegten Bürgerbeteiligung über die Ortskernentwicklung beraten werden solle, sei es der falsche Weg, für eine Fläche schon jetzt Festlegungen zu treffen.

Kreim bestritt zudem, dass von Anfang an von einem Museum im Seibert-Haus die Rede gewesen sei und kritisierte Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) dafür, der Ersten Beigeordneten Gabi Haßler (SPD) das Wort entzogen zu haben, als sie dies im Sozialausschuss korrigieren wollte.

Rotzinger hielt dagegen daran fest, dass vor Ausübung des Vorkaufsrechts ein möglicher Weg vorgezeichnet gewesen sei. Sehr viel andere Nutzungen seien dann nicht übrig geblieben. Er verwies darauf, dass auch Experten des Landesdenkmalamts und des Hessischen Museumsverbands eine Nutzung als Museum empfohlen hätten. Dies stehe im Übrigen auch nicht konträr zur innerörtlichen Entwicklung.