Groß-Geraus SPD-Bürgermeisterkandidatin Ute...

„Groß-Gerau kann mehr“ – mit diesem Slogan bewirbt sich Finanzwartin Ute Wiegand-Fleischhacker (56) von der um das Amt des Bürgermeisters in der Kreisstadt. Bei einem...

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GROSS-GERAU. „Groß-Gerau kann mehr“ – mit diesem Slogan bewirbt sich Finanzwartin Ute Wiegand-Fleischhacker (56) von der um das Amt des Bürgermeisters in der Kreisstadt. Bei einem Pressegespräch mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hein-Peter Friedrich legte die Leiterin der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Darmstadt, die seit 1979 in Groß-Gerau wohnt und 40 Jahre Verwaltungserfahrung einbringt, den Schwerpunkt auf soziale Fragen, betonte aber auch, dass solide Finanzen das A und O seien.

Um als Wohnstandort attraktiv zu bleiben, bedürfe es – vor allem für junge Familien – bezahlbaren Wohnraums, sagte die Mutter dreier erwachsener Kinder. Sie stehe für ein Bauprogramm, wolle mit vielen Akteuren, Baugenossenschaften und Bauträgern reden und die Fühler auch nach Rüsselsheim und Darmstadt ausstrecken. In Groß-Gerau fehlten etwa 1000 Wohnungen, hier müsse man nachsteuern. Unter ökologischen Gesichtspunkte gelte es, den Wohnungsbestand der Stadt energetisch zu sanieren.

Wiegand-Fleischhacker plädierte für einen Ausbau der Jugendförderung und deren Angebote auch in den Stadtteilen sowie die Sanierung des Jugendzentrums Anne Frank. Vereine bedürften ebenfalls der Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Arbeit. „Hier würde ich mehr Mittel in die Hand nehmen“, so Wiegand-Fleischhacker. Einen Ansatzpunkt sahen die Kandidatin und Parteichef Friedrich in der Schaffung einer Stelle im Rathaus, die organisatorische und rechtliche Hilfe anbietet. „Das Thema Finanzrecht ist heute ja so kompliziert, dass der Rechner fast ein Steuerprüfer sein muss“, sagte Friedrich. Wiegand-Fleischhacker will mit den Vereinen schauen, was sie benötigen.

Am Herzen liegt ihr eine barrierefreie Stadt („Auch jemand mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator muss alle Angeboten wahrnehmen können“), wobei sie ausdrücklich auch ein niedrigschwelliges Angebot bei der W-Lan-Nutzung im öffentlichen Raum nennt.

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Aufsuchende Sozialarbeit auch für Senioren

Der Ausbau der Kinderbetreuung und vor allem die Verbesserung des Angebots beim Übergang von der Kita zur Schule, aber auch die Seniorenarbeit sieht die Sozialdemokratin als weitere wichtige Handlungsfelder. Dabei gehe es nicht zuletzt um aufsuchende Sozialarbeit – sowohl für Jugendliche als auch Senioren. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat wolle man Konzepte entwickeln, wie Älteren, von denen leider viele vereinsamten, geholfen werden könne, so die beiden Sozialdemokraten. Wiegand-Fleischhacker hält zudem – trotz mehrheitlicher Ablehnung in den Ausschüssen – an der Idee eines Präventionsrats fest und fordert eine Entlastung verkehrsgeplagter Anwohner besonders in den Stadtteilen.

Schuldig blieb sie die Antwort auf die Frage, wie sie ihre Vorhaben finanzieren wolle. Hierzu müsse sie erst einmal in die Bücher schauen, erklärte Wiegand-Fleischhacker.