Feuerwehr verlässt Ortsmitte

Schmal ist die Ausfahrt vom am Büttelborner Rathaus in der Ortsmitte gelegenen Feuerwehrstützpunkt. Deshalb soll das Gerätehaus an den Ortsrand ziehen. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa  Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
© Foto: Vollformat/Volker Dziemballa

Die Tage des Feuerwehrgerätehauses in der Büttelborner Ortsmitte sind gezählt. Zwar wird es noch dauern, bis ein Neubau fertiggestellt ist. Dafür steht jetzt aber fest,...

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BÜTTELBORN. Die Tage des Feuerwehrgerätehauses in der Büttelborner Ortsmitte sind gezählt. Zwar wird es noch dauern, bis ein Neubau fertiggestellt ist. Dafür steht jetzt aber fest, wohin die Wehr ziehen wird: Es ist ein Grundstück nördlich der Bundesstraße 42 unmittelbar an der Unterführung der Landesstraße 3094 in Richtung Klein-Gerau. Bei drei Enthaltungen aus Reihen der Grünen Liste hat sich die Gemeindevertretung jetzt für die Aufstellung des Bebauungsplans „Feuerwehrstützpunkt Büttelborn“ ausgesprochen.

Aufsichtsbehörde stellt Mängel fest

In der Vergangenheit hatte die Aufsichtsbehörde wiederholt Mängel am Standort festgestellt und deren Behebung gefordert. Angesichts der Lage des Gerätehauses im dicht bebauten Ortskern war eine Erweiterung dort jedoch nicht möglich. Auch für das Ausrücken bei Einsätzen ist der jetzige Standort nicht optimal, sodass nach Alternativen gesucht wurde. Das Rote Kreuz soll gemeinsam mit der Feuerwehr an die Bundesstraße ziehen. Die Baukosten lassen sich gegenwärtig noch nicht beziffern. In ersten Schätzungen geht die Gemeinde allerdings von rund 3,5 Millionen Euro aus.

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Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) hob die Bedeutung der Wehr hervor. Die Sicherheit in der Gemeinde hänge sehr stark von Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr ab. In Zusammenarbeit mit den Betroffenen habe man sich auf den nun vorgeschlagenen Standort verständigt. Die Raumplanung beim Regierungspräsidium habe ihre Zustimmung signalisiert, zudem habe sich die Gemeinde nach langen Verhandlungen auch mit dem Besitzer des Grundstücks verständigt. Der Bebauungsplan umfasst eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern. Ein Neubau auf dem Bauhofgelände sei aus Platzgründen nicht möglich gewesen.

Genau bei diesem Punkt setzte die Kritik des GLB-Fraktionsvorsitzenden Frieder Engel ein. Es sei „unstrittig und alternativlos“, dass ein neuer Standort für die Feuerwehr benötigt werde. Er erinnerte aber auch daran, dass beim Kauf des Kreim-Geländes im Jahr 2008 argumentiert worden sei, dass nicht nur der Bauhof, sondern womöglich auch die Feuerwehr dorthin umziehen könne. Die GLB wundere sich, dass die damalige Absicht heute keine Rolle mehr spiele und das Gelände lapidar als „zu klein“ verworfen werde.

Der vorliegende Beschlussvorschlag beruhe allein auf einer Empfehlung der Verwaltung, weder die Gemeindevertretung noch der Bauausschuss seien an der Standortsuche beteiligt gewesen. Selbst in der Brandschutzkommission sei das Ergebnis nur mitgeteilt worden. Engel warf weiter die Frage auf, ob jemals Mindestanforderungen an einen Stützpunkt definiert worden seien oder die Pläne nicht auf Wunschdenken beruhten.

Rotzinger betonte, dass der Raumbedarf von der Feuerwehr auf der Basis von DIN-Vorschriften ermittelt worden sei. Hierzu habe es eine Prozessgruppe unter Leitung des Gemeindebrandinspektors gegeben. Wer wisse, wie viele Fahrzeuge und wie viele Leute man habe, wisse auch, wie viel Platz benötigt werde. Der Flächenbedarf sei auf 3500 bis 4000 Quadratmeter beziffert worden. Das nach Angaben Rotzingers 5800 Quadratmeter große, teils überbaute Bauhofgelände reiche dafür nicht aus. Die Planung sei vom Kreisbrandinspektor überprüft worden, die Ergebnisse habe man der Brandschutzkommission und im Bauausschuss vorgestellt. Das Wunschdenken sei bei dem Projekt „auf ein Minimum reduziert“ worden.