Die Ananas und ihre Verwandten

Das Bromeliengewächs Pseudananas sagenarius ist eine enge Verwandte der Ananas. Wissenschaftler des Senckenberg-Instituts haben die Gattungen untersucht. Foto: Elton M.C. Leme
© Elton M.C. Leme

Die Ananas erlebt derzeit einen Boom. Nun haben Senckenberg-Wissenschaftler mit verschiedenen genetischen Methoden die Verwandtschaft der Ananas untersucht. Auffällig wurde...

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FRANKFURT. Senckenberg-Wissenschaftler haben mit verschiedenen genetischen Methoden die Verwandtschaft der Ananas untersucht. Bisher war die taxonomische Einordung dieser Gattung der Bromeliengewächse unklar. Die Art Ananas comosus ist nach der Banane und Zitrusfrüchten das am häufigsten gehandelte tropische Obst.

Die Ananas erlebt derzeit einen Boom: Seit den siebziger Jahren war die Südfrucht mit dem charakteristischen grünen Blattschopf nicht mehr so beliebt wie heute - laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen werden jährlich etwa 25 Millionen Tonnen Ananasfrüchte in deren Anbauländern Costa Rica, Brasilien, Thailand und den Philippinen produziert.

"Obwohl wir es hier mit einer wirtschaftlich immens wichtigen Pflanze zu tun haben, ist die Ananas-Verwandtschaft aus biologisch-systematischer Sicht bisher unzureichend erforscht", stellen Dr. Sabine Renger und Dr. Juraj Paule vom Senckenberg-Forschungsinstitut in einer Mitteilung fest: "Wir haben daher das Verwandtschaftsverhältnis der sieben Ananasarten und 29 weiterer Bromelienarten mit verschiedenen genetischen Methoden untersucht um zu prüfen, ob es sich tatsächlich um verschiedene Ananas-Arten handelt. Zudem war noch nicht geklärt, welche Bromelien am nächsten mit der Ananas-Gruppe verwandt sind."

Das Forscherteam vom Senckenberg-Institut bestätigt in der Studie einen Art-Status der sieben Ananasarten sowie eine enge Verwandtschaft der Gattung Ananas mit den Bromeliengewächsen Disteganthus basilateralis, Aechmea tayoensis und Pseudananas sagenarius und beschreibt eine neu entdeckte genetische Nähe mit der "Lanzenbromelie" Aechmea fernandae.

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Möglichkeiten der Zuchtnoch unklar

"Im Gegensatz zu vielen anderen Aechmea-Arten bilden Aechmea fernandae und Aechmea tayoensis keine Blatttrichter aus, in denen sie Wasser sammeln, was die Verwandtschaft auch morphologisch stützt. Unklar ist, inwieweit diese Verwandten der Ananas auch Möglichkeiten für die Ananaszucht bieten", so die Forscher.

Von idw