Burkhard Ziegler tritt seine Stelle als Erster Stadtrat von...

Am Mittwoch hatte Burkhard Ziegler seinen ersten offiziellen Arbeitstag als Erster Stadtrat. Auch sein Büro im Rathaus Walldorf muss eingeräumt werden. Foto: Vollformat/Sebastian Schwappacher  Foto: Vollformat/Sebastian Schwappacher

Seit der Wahl zum neuen Ersten Stadtrat schaute Burkhard Ziegler bereits regelmäßig im Walldorfer Rathaus vorbei und stimmte sich mit der Verwaltung ab. Am Mittwoch begann...

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MÖRFELDEN-WALLDORF. Seit der Wahl zum neuen Ersten Stadtrat schaute Burkhard Ziegler bereits regelmäßig im Walldorfer Rathaus vorbei und stimmte sich mit der Verwaltung ab. Am Mittwoch begann nun offiziell seine Amtszeit. Neben einer Betriebsversammlung samt interner Amtseinführung standen am Aschermittwoch auch zwei Heringsessen im vollen Terminkalender.

An seinem bisherigen Arbeitsplatz, der Frankfurter Börse, meldete sich der Bankfachwirt am Dienstag ab. „Ich war 25 Jahre dort, da schwingt natürlich Wehmut mit.“ Allerdings sei er im Rathaus sehr offen aufgenommen worden und freue sich auf die neue Herausforderung, erklärte Ziegler. Die nächste Zeit möchte er nutzen, um alle Ämter besser kennenzulernen, wobei seine eigenen Dezernate im Fokus stehen. Daneben gelte es weiter, sich mit der Kreisverwaltung und den zuständigen Aufsichtsbehörden vertrauter zu machen. „Das ist eine Mammutaufgabe“, so Burkhard Ziegler.

Auf der Suche nach dem persönlichen Gespräch

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Während sich Kommunalpolitiker oftmals über Jahre an ein Amt herantasten, muss der Gründer der Freien Wähler mehr oder weniger einen Kaltstart hinlegen – schließlich zogen die FW 2016 erstmals ins Parlament ein. Hinter dem Wahlerfolg stecke aber auch der Gedanke, dass Menschen Verantwortung übernehmen sollten, die bislang außerhalb des Politikbetriebs standen, so der Erste Stadtrat.

Die meisten städtischen Mitarbeiter dürften den 48-Jährigen bislang lediglich aus der Zeitung gekannt haben. Nun möchte Burkhard Ziegler das persönliche Gespräch suchen. Denn es gelte, vieles zu lernen und sich mit Strukturen vertraut zu machen. Von den rund 500 Angestellten fällt etwa die Hälfte in seine Zuständigkeit. Ein Großteil davon arbeitet in den Kindertagesstätten.

Neben dem Sozial- und Wohnungsamt ist der Erste Stadtrat für Finanzen und die Stadtwerke zuständig. Außerdem übertrug ihm Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing. Der zuständige Mitarbeiter Stephan Neubacher zieht daher vom Mörfelder Rathaus nach Walldorf um. Im Gegenzug wechselt das Umweltamt zum Bürgermeister.

„Ich habe keine fertigen Vorschläge in der Tasche, die ich jetzt nur noch zur Abstimmung stelle“, betonte er auf mögliche Veränderungen und neue Konzepte angesprochen. Ihm gehe es darum, Themen mit allen Beteiligten zu diskutieren.

Auf die inhaltliche Arbeit mit den Ämtern angesprochen, stellte Ziegler bei der Kinderbetreuung eine Anpassung der Module in Aussicht. Allerdings werde es keinen Schnellschuss geben. „Das Produkt Mörfelden-Walldorf ist noch nicht zu Ende definiert“, erklärte er angesichts der Wirtschaftsförderung. Es brauche daher ein Gesamtkonzept für die Gewerbepolitik. Mit der Kläranlagensanierung gelte es, das bislang größte und teuerste Projekt der Stadtwerke zu stemmen.

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Auch wenn einiges ansteht, rechnet Burkhard Ziegler nicht mit einer Schonfrist von 100 Tagen. Und blickt man auf die Zeit seit dem Überraschungserfolg der Freien Wähler zurück, fiel die Kritik an den Politikneulingen schon nicht gerade leise aus.

Von Sebastian Schwappacher