„Die Würde des Lebens beschützen. Für eine Welt ohne Atomwaffen“: Das ist das Motto einer Wander-Ausstellung, die derzeit im Zuge des Projekts „Atomwaffen im Kontext...
GROSS-GERAU. „Die Würde des Lebens beschützen. Für eine Welt ohne Atomwaffen“: Das ist das Motto einer Wander-Ausstellung, die derzeit im Zuge des Projekts „Atomwaffen im Kontext von Naturwissenschaft und Politik“ an der Prälat-Diehl-Schule zu sehen ist. Auf Infotafeln werden die Geschichte von Atomwaffen, deren Funktionsweise und ihre politische Bedeutung beleuchtet.
Die Ausstellung beginnt in der Aula der Oberstufe, setzt sich im Treppenhaus fort und führt schließlich in die Mediothek. Dort liegen auch Bücher zum Thema Atomwaffen aus. In Anlehnung an die bewegende Geschichte der Sadako Sasaki, die mit nur zwölf Jahren infolge des Atombombenabwurfs auf Hiroshima an Leukämie starb und im Krankenhaus in Hoffnung auf Heilung hunderte Origami-Kraniche faltete, gibt es dort auch Origami-Papier und eine Faltanleitung auf Lesezeichen zum Mitnehmen. Der Kunst-Leistungskurs und viele andere Schüler haben außerdem selbst Kraniche gefaltet, die in der Fenstergalerie im Erdgeschoss gegenüber dem Groß-Gerauer Bahnhof zu sehen sind.
Das Projekt wird seit mehreren Jahren unter der Leitung von Elke Zipf an der Schule organisiert. Besonders wichtig sei dabei, die Schüler mit einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst einzubringen, sagte Zipf. Mit Partnern aus dem Bund „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs“, der Organisation „ICAN“ (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) und der buddhistischen Glaubensgemeinschaft „Soka Gakkai International“ will man den Schülern außerdem Perspektiven zeigen, sich selbst zu engagieren.
Die Eröffnung der Ausstellung begann Stadtverordnetenvorsteher Klaus Meinke (SPD) als Schirmherr des Projekts mit der Forderung nach Ächtung von Atomwaffen. Der Kurs „Darstellendes Spiel“ überraschte danach mit einer nicht angekündigten Vorstellung. Darin stellten die Schüler den politischen Argumenten für nukleare Waffen wirkungsvoll Berichte von Augenzeugen aus Hiroshima und Nagasaki gegenüber, die die Momente nach dem Abwurf der Bomben als Hölle auf Erden bezeichneten. Mitschüler aus dem Biologie-Leistungskurs von Wencke Wiegmann klärten über die verheerenden Folgen eines Atombombenabwurfs auf, indem sie zeigten, was passieren würde, wenn man eine Atombombe über Groß-Gerau zündete. Ihnen schloss sich Professor Dr. Michael Krawinkel von den Ärzten zur Verhützung des Atomkriegs an. Er berichtete über das Ziel seiner Organisation, Atomwaffen endgültig zu verbieten.
Die Ausstellung wird noch bis Mittwoch, 16. Mai, zu den Öffnungszeiten der Mediothek zu sehen sein. Zusätzlich gibt es am Donnerstag, 26. April, von 9.25 bis 13 Uhr einen Projekttag mit Beiträgen aus den Leistungskursen Physik sowie Politik und Wirtschaft. Am Dienstag, 8. Mai, sprechen darüber hinaus von 10 bis 12 Uhr Schüler aus den Religions- und Ethikkursen mittels Videokonferenz mit Überlebenden der Atombombenangriffe in Japan.
Von Martin Hartmann