von Matthias GerhartFRANKFURT - Der in Frankfurt angeklagte mutmaßliche Islamist aus Oberursel soll von einem psychiatrischen Sachverständigen begutachtet werden. Der 36-Jährige habe im Gefängnis Verhaltensweisen gezeigt, die möglicherweise auf eine eingeschränkte oder auch völlig ausgeschlossene Schuld- und Steuerungsfähigkeit schließen ließen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Sollte er deshalb nicht verurteilt werden können, komme eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht. Der Psychiater wird von Freitag an bei jedem weiteren Verhandlungstag anwesend sein und im Laufe des Prozesses sein Gutachten abgeben.
Der Angeklagte muss sich wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor der Staatsschutzkammer verantworten. Er war Ende April 2015 festgenommen worden, nachdem in seinem Keller Utensilien zur Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion gefunden worden waren. In der Folge wurde das Radrennen "Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn" kurz vor Beginn abgesagt.
Die Vernehmung von sechs Zeugen aus dem Familien- und Bekanntenkreis des Angeklagten wurde am Donnerstag kurzfristig abgesagt. Die Ehefrau des Angeklagten ließ dem Gericht mitteilen, dass sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch mache. Gegen sie war ursprünglich ebenfalls ermittelt worden - das Verfahren wurde jedoch eingestellt.
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