SPD-UNTERBEZIRK Arbeitsgemeinschaft für Bildung übt scharfe Kritik an der Schulsituation in Hessen
KREIS GROSS-GERAU - (red). Unter Federführung des Vorsitzenden Martin Trautvetter hat sich die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) im SPD-Unterbezirk Groß-Gerau mit der Situation an den Schulen in Hessen beschäftigt. Hessen schneide in vielen Vergleichsstudien schlecht ab und sei bundesweit das abgeschlagene Schlusslicht bei der Inklusion und beim Ganztagsschulausbau, kritisiert die SPD in einer Pressemitteilung. Der schleichende Ausbau der Schulen mit ganztätigen Betreuungsangeboten sei eben nicht zu vergleichen mit einer echten Ganztagsschule. Während in anderen Bundesländern in der Ganztagsschule auch ganztägig unterrichtet werde, begnüge sich Hessen damit, mehr oder weniger qualifizierte Betreuungskräfte abzustellen.
Ausgebildete Lehrkräfte seien insbesondere an Grund- und Förderschulen Mangelware. Dadurch ist die Qualität des Unterrichts massiv gefährdet. Aufgrund von Planungsfehlern der CDU-geführten Landesregierungen seit 1999 stünden die hessischen Schulen vor einem eklatanten Personalmangel, der sich nicht kurzfristig beheben lasse.
„Die Überlastungsanzeigen von Schulkollegien brechen nicht ab.“ Für zusätzliche zeitintensive Aufgaben wie die inklusive Beschulung, schulische und außerschulische Kooperationen oder den ganztägigen Unterricht gebe es keine weitere Entlastung. Die Zahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse steige. Dabei habe das Land vor den Sommerferien die Verträge von rund 1000 Lehrkräften auslaufen lassen, diese in die Arbeitslosigkeit geschickt, um sie dann zum Schuljahresbeginn wiederum befristet einzustellen. „Kaum ein anderes Bundesland behandelt seine Lehrkräfte schlechter“, so die SPD.
In keinem Bundesland würden so wenige Kinder inklusiv beschult wie in Hessen, heißt es weiter. „Die Landesregierung redet die erheblichen Defizite im Schulbereich schön. Konzeptlosigkeit wird durch das Abschieben von Verantwortung auf untere Ebenen kaschiert“, konstatiert Martin Trautvetter.
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