Von Jörg MonzheimerALTMANN-GELÄNDE CDU, Grüne und Kombi stimmen im Groß-Gerauer Hauptausschuss für den Bebauungsplan Lausböhl
GROSS-GERAU - Für die Erweiterung der Kfz-Abstellfläche der Firma ARS Altmann Automobillogistik in Dornberg zeichnet sich eine Mehrheit ab. Im Haupt- und Finanzausschuss stimmten CDU, Grüne und Kombi für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan, SPD und Freie Wähler-Bürgerliste votierten dagegen. Die Linke/Offene Liste und die FDP haben im Hauptausschuss kein Stimmrecht. Letztlich entscheidet die Stadtverordnetenversammlung am Dienstag, 8. November, um 19 Uhr in der Stadthalle über das Vorhaben.
Die Firma Altmann will ihre Abstellfläche in Dornberg um zwei Hektar erweitern. Dafür hat sie bereits vor Jahren ein im Flächennutzungsplan seit 1981 als Gewerbefläche ausgewiesenes Gelände erworben. Gegen die Erweiterungspläne laufen allerdings die Anwohner Sturm.
Seitens der SPD begründete Jürgen Martin die Ablehnung unter anderem damit, dass Altmann sich als wenig kooperationsbereiter Partner entpuppt habe. Die Gutachten seien inzwischen Makulatur, weil der Betrieb auf dem Altmann-Gelände bereits jetzt das übersteige, was als Grundlage für die Abwägung zur Erweiterung gedient habe. Offen sei, wie es beim Thema Wasser weitergehe. Die SPD halte es zudem für zumutbar, dass die Firma ein Parkhaus baue. Beim Gleisanschluss sah Martin „viel Schall und Rauch“, aber wenig Belastbares.
Erstaunt über die Positionierung der SPD zeigte sich Renate Wahrig-Burfeind. Sie warf den Sozialdemokraten vor, eine doppelbödige Strategie zu fahren. In der jüngsten Planungsausschusssitzung hätten sie geholfen, zum Thema Gleisanschluss eine Formulierung zu finden, die den Grünen die Zustimmung ermögliche. Jetzt aber rede die SPD der Bürgerinitiative nach dem Mund.
Der Gleisanschluss ist für die Grünen von zentraler Bedeutung, um den Lkw-Verkehr zu reduzieren. Im Durchführungsvertrag verpflichtet sich die Firma Altmann, dass der Gleisanschluss nutzbar wird. Für den Fall, dass der Anschluss nicht nutzbar wird, muss Altmann nachweisen, sich auf alle Fälle dafür eingesetzt zu haben. Laut Vertrag strebt Altmann zudem an, mindestens 15 Prozent des Gesamtumschlags über den Bahnanschluss anzuliefern.
Eine konkrete Zusage ist nach Angaben der Firma nicht möglich, weil die Kunden entscheiden, wie die Fahrzeuge nach Groß-Gerau kommen. Um sicherzustellen, dass die Forderung nach Reaktivierung und Ertüchtigung des Gleisanschlusses mit Nachdruck verfolgt wird, will die Stadt ebenfalls mit der Bahn verhandeln. Groß-Gerau sei durch Bahnlärm belastet. Städtebauliches Ziel sollte daher sein, dass Groß-Gerau als Mittelzentrum einen Gleisanschluss bekommt, sagte Bürgermeister Stefan Sauer (CDU).
Kombi verspricht sich wenig vom Parkhaus
Erhard Walther (CDU) hielt der SPD vor, sich einen schlanken Fuß zu machen und aus der Verantwortung zu stehlen. Die CDU stimme dem Vorhaben zu, weil sie die Stadt weiterentwickeln und gestalten wolle. Dies heiße aber nicht, dass man Anwohner und Bürgerinitative nicht ernstgenommen und gehört hätte. In der Abwägung aber sei die Union zu einem anderen Ergebnis als von der BI gewünscht gekommen.
Karlheinz Wamser (Kombi) erklärte, dass viele von der BI jetzt kritisierte Punkte wie zu viel Licht, fehlende Toiletten für Lastwagenfahrer und parkende Lkw lange Zeit keine Rolle gespielt hätten. Von einem Parkhaus versprach er sich wenig, weil dies den Verkehr nicht minimiere.
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