von Miriam GartlgruberDARMSTADT - Eine Karriere als Fußballer? Oder doch lieber DJ im angesagtesten Club? Was man einmal werden will, stößt nicht immer auf Verständnis. Dass es sich aber lohnt, bei der Berufswahl vor allem an die eignen Stärken und Interessen zu setzen und auch mal einen anderen Weg einzuschlagen, als den der Norm, beweisen Steffi Jones und Ata Macias. Die ehemalige Fußballnationalspielerin, Europa- und Weltmeisterin und der DJ, Musiker, Club- und Restaurantbesitzer haben zwar beide eine klassische Ausbildung absolviert, sind letztendlich aber in ganz anderen Berufsfeldern gelandet. Sie haben damit Erfolg - und was noch viel wichtiger ist: Sie sind glücklich.
Darum geht es auch im Hobit-Programm "Twist": Schülerinnen und Schülern, die kurz vor der Ausbildung oder dem Studium stehen, aufzuzeigen, dass jeder etwas aus seinem Leben machen kann. In der ersten Twist-Veranstaltung "Ich packe Welt" spricht TV-Moderator und Sportjournalist Markus Philipp mit Jones und Macias über ihren beruflichen Werdegang.
Atar Macias bezeichnet sich selbst als Lebenskünstler, beruflich hat er schon vieles ausprobiert. Ursprünglich absolvierte er eine Ausbildung zum Raumausstatter, wollte von dort den Sprung in die Innenarchitektur wagen - aber es kam anders: "Die Musik kam dazwischen", erklärt er. Was seine Eltern zu seiner Entscheidung, plötzlich DJ werden zu wollen, gesagt hätten, fragt Moderator Markus Philipp. Macias weiß nicht, was seine Mutter sich für ihn gewünscht hätte. Er sei frei lebend gewesen und habe nicht so sehr unter ihrem Einfluss gestanden. Die Ausbildung zum Raumausstatter aber, habe ihr gefallen. "Eltern versuchen Ihre Kinder oft in einen Beruf zu drücken, aber das funktioniert nicht. Man muss den Jugendlichen entlocken, in welchem Gebiet sie ihre Passion haben - eventuell in Richtung ihrer Hobbys schauen". Die Ängste der Eltern seien zwar verständlich, denn natürlich müsse auch Geld verdient werden, aber: "Die Eltern müssen Vertrauen haben".
Auch Steffi Jones hat in jungen Jahren eine Ausbildung gemacht. Als Groß- und Einzelhandelskauffrau hat sie schon im Supermarkt gearbeitet, war in einem Dessous-Geschäft und bei einer Kreditkartengesellschaft tätig. Sie habe immer geschaut nebenher Geld zu verdienen, erzählt sie. Jetzt soll sie als Nachfolgerin von Silvia Neid den Posten der Bundestrainerin bei der Frauennationalmannschaft antreten. "Natürlich gehört dazu auch Glück", räumt sie ein. Wichtig sei aber vor allem, dass man sich traue Entscheidungen im Leben zu treffen und diese auch wieder zu revidieren. "Man muss Dinge wagen und auch mal etwas riskieren", ist sie sich sicher.
Dass jeder dem Leben mit dem eigenen Potenzial eine Wende geben kann, das will die Veranstaltung "Twist" vermitteln. Projektleiter Bernhard Meyer meint dazu: "Jugendliche können etwas aus ihrem Leben machen - auch wenn nicht immer alles glatt läuft." Am Mittwoch (27.) sprechen beim Twist-Programm unter dem Titel "Ich merke klick" mit Bernhard Meyer als Moderator, die jungen Unternehmensgründer Sascha und Dirk Hottes sowie Mathematik-Studentin Jasmin Wagner. Am Donnerstag (28.) wird bei "Ich komme Idee" ein von Kleinkünstler Tim Döring moderierter Poetry-Slam ausgetragen. Die Hobit dauert noch bis Donnerstag.
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