Von dbDARMSTADT - Schockiert wegen des tödlichen Fahrradunfalls in der Bismarckstraße hat sich am Freitag der Verein Wegerecht geäußert. Zugleich kritisierte der Vorstand des Vereins, der sich für die Rechte von Fußgängern und Radfahrern stark macht, die Bedingungen für den Fahrradverkehr in Darmstadt.
"Die vorhandene Radverkehrsinfrastruktur stellt eine trügerische Sicherheit für den Radverkehr dar", erklärte Wegerecht-Vorstandssprecher Stephan Voeth. "Die häufig mangelhaften Radwege, wie sie auch in diesem Bereich der Bismarckstraße markiert wurden, führen objektiv aber zu einer höheren Gefährdung."
Der Verein habe den betroffenen Abschnitt erst im Juni bei der Stadt angesprochen, erklärte Voeth. "Die unzureichende Führung wie auch die fehlende Sichtbeziehung zum Radverkehr führten an der betroffenen Stelle bereits in der Vergangenheit häufig zu gefährlichen Situationen." Die Stadt habe nach der Beschwerde zwar die Benutzungspflicht in diesem Bereich aufgehoben, darüber hinaus aber nichts unternommen. Voeth verwies auch darauf, dass die Stadt vor knapp einem Jahr per Pressemitteilung öffentlich erklärt hatte: "Radfahren in Darmstadt ist sicher." Diese Einschätzung teile Wegerecht nicht.
Die Stadt hatte mit der Mitteilung im Dezember 2016 auf einen ECHO-Bericht über die amtliche Unfallstatistik reagiert. Daraus ging hervor, dass in Darmstadt im Verhältnis zur Einwohnerzahl deutlich mehr Radfahrer bei Unfällen verletzt werden als in allen anderen hessischen Großstädten. Die Stadt erklärte dies damit, dass in Darmstadt der Anteil von Radfahrern am Gesamtverkehr höher sei als in den anderen Städten.
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