Von Ursula FriedrichFREIBAD BABENHAUSEN Kommune fehlt das Geld für das Heizen des Wassers
BABENHAUSEN - Bürgermeister Joachim Knoke hofft auf warmes Wetter: Am Dienstag, 1. Mai, wird er mit dem symbolischen Hechtsprung ins Schwimmbadbecken die Freibadsaison 2018 eröffnen. Dass Besucher der Freizeiteinrichtung nicht ins kalte Wasser springen müssen, ist gewährleistet. Einstimmig beschloss das Stadtparlament zuletzt, das Anheizen des Badewassers durch eine 5000-Euro-Finanzspritze sicherzustellen.
„Damit die Nutzung des Schwimmbads ab 1. Mai möglich ist und die chemisch-biologische Wasserqualität sichergestellt werden kann, muss das neu aufgefüllte Beckenwasser auf etwa 20 Grad angeheizt werden“, so Stephan Sawallich zum Gemeinschaftsantrag von CDU und Freien Wählern, „diese Kosten betrugen bisher maximal 10 000 Euro.“
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Der Förderverein Freibad Babenhausen ist seit der Gründung Ende 2016 auf 293 Mitglieder angewachsen. Ziel: Die Einrichtung erhalten und attraktiver machen. Dazu werden Sponsoren gesucht, am „Runden Tisch“ der Stadt Ideen eingebracht und ehrenamtliche Kraft investiert.
Jetzt hat der Verein in Spielgeräte für das Nichtschwimmerbecken invesiert; es wurden Bäume rund ums Babybecken gepflanzt. Geplant sind Schwimmkurse in Kooperation mit dem TV Babenhausen, sowie ein Auffrischungskurs für Erwachsene. Am 26. August soll das Familienfest steigen; am 23. Juni und 14. Juli ist Nachtschwimmen. (ufr)
23 Grad werden angestrebt
Einmal mehr springt der Förderverein Freibad Babenhausen in die Bresche. Ab 15. Mai stemmt er die Wasserbeheizungskosten, die jährlich mit gut 25 000 Euro beziffert werden. 23 Grad Wassertemperatur strebt der Verein an, der stetig um Sponsoren wirbt. 2017 gelang es der rührigen Truppe um Vereinschef Dirk Weißner dank der Spenden das Badewasser über die gesamte Saison zu erwärmen – die Kommunalpolitik hatte einen Sparkurs mehrheitlich durchgesetzt und den Finanzhahn abgedreht. „Es wurde gegen die Stimmen der SPD viel heruntergefahren“, beklagte Simone Kirchschlager (SPD), daher sei die 5000 Euro hohe Beteiligung „sehr gut“.
Diesmal war man sich einig. Auch eine neue Schwimmbadsatzung passierte die Versammlung – ohne Gegenstimmen. Der Feierabend-Tarif ab 17 Uhr wird wieder eingeführt. Für Erwachsene kostet der Schwimmbadbesuch dann noch 2,70 Euro (regulär vier Euro), Kinder ab sieben Jahren sowie Inhaber der Seniorenkarte sind mit 1,80 Euro für das Einzelticket dabei (regulär 2,40 Euro). Die Eintrittspreise zum Freibad bleiben gegenüber dem Vorjahr ansonsten unverändert. Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr haben freien Eintritt.
Vertagt wurde die Sanierung des Planschbeckens: Ursprünglich sollte es am Ende der Badesaison 2018 ertüchtigt werden. „Das Angebot des Planers kam verspätet und ist sehr hoch“, sagte Bürgermeister Knoke, der zudem auf die Personalsituation im Bauamt hinwies, wo ein Mitarbeiter demnächst ausscheidet. Einstimmig hatte die Kommunalpolitik die Instandsetzung des Planschbeckens beschlossen (150 000 Euro), das wegen seines Zustands für Mehrkosten im Unterhalt sorgt.
Das Schwimmbadschiff „Jenny“ muss an einigen Stellen neu gestrichen werden. Der abgeplatzte Lack ist unansehnlich und führt zu scharfen Stellen am Schiffsrumpf. Derzeit wird das Schwimmbad-Terrain für die neue Saison ertüchtigt. Betreiberin Dalila Kahl steckt mit ihrer Mannschaft in den Startlöchern – das Vertragsverhältnis ihres Bäderbetriebs mit der Stadt wurde (wie berichtet) bis 2018 verlängert.
Unterdessen soll der Magistrat die Betreiberdienstleistung bis 31. Mai neu ausschreiben, mit dem Ziel, die defizitäre Einrichtung günstiger zu betreiben. In einem Gutachten werden derzeit Basisdaten ermittelt, mit welchem (personellen) Aufwand der Betrieb einer Einrichtung dieser Größenordnung gestemmt werden muss. Nach dem politischen Konsenz ist Dirk Weißner optimistisch: „Ich bin sicher, dass das Schwimmbad 2019 wieder aufmacht.“
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