Von jnHEPPENHEIM - Soroptimist Intenational – Club Bensheim/Heppenheim kann 120 Frauen bei erster Themenkonferenz begrüßen
Der Club Bensheim/Heppenheim von „Soroptimist International“ hatte am Samstag zu einer ersten offenen Themenkonferenz eingeladen. „Women at work“, mit Vorträgen, Diskussion und Erfahrungsaustausch zu Situation und Perspektiven der Frauen in der Arbeitswelt, erwies sich als erfolgreiche Premiere.
„Education and Leadership“ – Bildung und Führungsverantwortung –, den aktuellen Themenschwerpunkt der weltweit größten Vereinigung berufstätiger Frauen „Soroptimist International (SI)“, hat der SI-Club Bensheim/Heppenheim am Samstag mit einer ersten Konferenz im „Halben Mond“ umgesetzt. Mit großem Erfolg: 120 Gäste, nicht nur von der Bergstraße, sondern auch aus Frankfurt, Wiesbaden, Kassel, Mainz, Mannheim und Saarlouis, hatten sich für die Veranstaltung unter dem Titel „Women at work“ angemeldet, um sich über neue Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt auszutauschen.
Dass sich schon vor dem offiziellen Beginn, beim Stehempfang im Foyer, Grüppchen im angeregten Gespräch zusammenfanden, Kontakte geknüpft wurden und zahlreiche Nachfragen auf großes Interesse für das Engagement des regionalen Clubs schließen ließen, darüber freuten sich Martina Ott, die amtierende Präsidentin, und die Vizepräsidentin Irene Schmidt, die mit ihren Clubschwestern seit dem Herbst 2014 auf diesen Tag hingearbeitet hatten. Entstanden war die Idee bei den Treffen der Soroptimistinnen, die dem Gedankenaustausch über soziale und gesellschaftlich relevante Probleme dienen.
Motiviert, dies auch nach außen zu tragen, Anregungen und Impulse den Konferenzteilnehmerinnen mitzugeben, wurden Themenfelder abgesteckt, kompetente Referentinnen und der freie Journalist Thomas Zelinger als Moderator gewonnen. Eine gute Wahl, zumal sich durch den Publikumszuspruch auch die Suche nach Sponsoren erübrigt hatte, wie Club-Präsidentin Martina Ott bei ihrer Begrüßung hervorhob: „Wir haben alles aus den eigenen Ressourcen heraus organisiert, die Teilnahmegebühr fließt zu einhundert Prozent in die Veranstaltung.“
Eingeladen waren Frauen, die bereits leitende Positionen ausüben oder bereit sind, Führungsverantwortung zu übernehmen. Zwar waren, wie die erste Referentin, Helga Lukoschat von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin, ermittelte, alle Generationen im Saal vertreten – die skeptische, die 68er, die Babyboomer, X und Y –, doch die Mehrzahl der Zuhörerinnen dürfte zwischen 20 und 30 Jahren alt gewesen sein: „Die junge Generation, die als Seismograph für künftige Trends gilt“, wie Lukoschat ausführte. Aufgewachsen in der digitalen Welt, konfrontiert mit Gewalt, Kriegen und Finanzkrisen, werde vor allem die Generation Y, die zwischen 1985 und 2000 Geborenen, die Arbeitswelt der Zukunft prägen.
Karriere nicht um jeden Preis
Die „Millenials“, flexibel, mobil, gebildet und leistungsorientiert, setzen zudem neue Akzente: Karriere um jeden Preis steht bei ihnen nicht mehr hoch im Kurs; Work-Live-Balance und vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben den höheren Stellenwert: „Die jungen Frauen wollen beides – das wird die Personalpolitik der Unternehmen vor ziemliche Herausforderungen stellen.“
Und die Führungskultur der Zukunft auf den Prüfstand stellen: Gefragt sein werden Persönlichkeiten, die im Team arbeiten können, neuen Lösungen und flexiblen Zeit- und Karrieremanagement-Systemen offen gegenüberstehen und Konflikt- und Kritikbereitschaft fördern. Als Befürworterin der Frauenquote – „als gesetzliche Vorgabe, um den quantitativen Sprung für den qualitativen Ausbau zu schaffen“ – regte Helga Lukoschat eine größere gesellschaftliche Balance in der Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern an und forderte angesichts der neuen Rollenmuster Politik und Unternehmen zum Umdenken auf.
Ihrem Vortrag über Führungspersönlichkeiten der nächsten Generation schlossen sich Silke Eilers vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) Ludwigshafen zum Thema „Beschäftigungsfähigkeit und Balance“ sowie Jutta Heller (Hochschule für angewandtes Management Erding) mit „Resilienz – Der Blick nach vorne“ an. Denn eine gesunde psychische Widerstandskraft kann, genauso wie eine kluge, ausgewogene Selbstsorge der Frauen für Körper und Seele, entscheidend dazu beitragen, berufliche oder persönliche Krisen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.
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