Von Hans-Jürgen BrunnengräberEINHAUSEN - Ein im September 2016 vorgestelltes Bebauungskonzept für das Wohngebiet „Im Knippel“ in Einhausen sieht 76 Einzelhäuser und 46 Reihenhäuser vor, aber auch elf Mehrfamilienhäuser mit 42 Wohnungen, die für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden können. Da Einhausens Sozialdemokraten der Anteil sozialgebundener Wohnungen im neuen Baugebiet als zu gering erscheint, fordern sie jetzt eine 25-Prozent-Quote für Sozialwohnungen.
Mit dem Baugebiet „Im Knippel“ entstehe Wohnraum für rund 1100 Menschen und damit quasi ein neuer Ortsteil. Dabei müsse auch genügend Wohnraum für sozial Schwache geschaffen werden, forderte SPD-Fraktions-Vize Achim Wiegand in der Gemeindevertretersitzung. Man dürfe nicht nur über bezahlbaren Wohnraum reden, sondern müsse dort, wo man als Gemeinde aktiv werden könne, auch etwas dafür tun.
Die Bedeutung der Thematik sei auch seiner Fraktion durchaus bewusst, erwiderte Uwe Stellmann (CDU). Nur halte es die Union für zielführender, den sozialen Wohnungsbau nicht in einem Wohnquartier zu konzentrieren, sondern Sozialwohnungen über das Gemeindegebiet zu verteilen. Zudem gehe die CDU davon aus, dass der lokale Wohnungsmarkt, etwa durch den Umzug bereits jetzt in Einhausen lebender junger Ehepaare und Familien in das Neubaugebiet Knippel, in Bewegung komme.
Der Hauptausschuss soll sich um Details kümmern
Zudem sei beabsichtigt, dass die Gemeinde mit Haushaltsmitteln, die eigens für den Sozialen Wohnungsbau eingestellt wurden, selbst oder in Kooperation mit Wohnungsbaugenossenschaften tätig werde. Die CDU spreche sich dafür aus, am Bebauungskonzept für den Knippel festzuhalten, sagte Stellmann. Im Knippel befinden sich auch die Unterkünfte der Christophorus Wohnheime eG, die ab 2022 auch als Sozialwohnungen genutzt werden können.
Als zu verkopft und zu starr bewertete André Scharnagl (Grüne) die von der SPD vorgeschlagene Regelung. Im Kern sei der Vorschlag gut, sagte Scharnagl. Aber eine Umsetzung hält der Grünen-Fraktionssprecher für schwierig. Auch deshalb, weil die Formulierung „25 Prozent der entstehenden Wohnungen nach den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus“ zu errichten, konkreter Definitionen und Bezugsgrößen bedarf. Sind die in einem Bebauungsplan möglichen Wohneinheiten gemeint oder die Wohneinheiten, die tatsächlich realisiert werden? Diese und andere Fragen sollen nun im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert werden. Dessen nächste Sitzung findet am 28. November statt.
Dort wird auch über einen Grüngürtel um den Friedhof Nord, einen Kindergarten, einen Spielplatz sowie Glasfaseranbindung und Elektromobilität „Im Knippel“ beraten werden. So verlangt die SPD einen 4,5 Meter breiten Grünstreifen um den Friedhof. Das Bebauungskonzept sieht einen zwei Meter breiten Weg vor. Die CDU, die in der Gemeindevertretung die absolute Mehrheit hat, spricht sich auch in diesem Punkt für das bestehende Bebauungskonzept aus.
Seit 18 Monaten wird in den parlamentarischen Gremien der Gemeinde Einhausen über das Neubaugebiet „Im Knippel“ diskutiert. Im April 2016 fasste die Gemeinde den Beschluss, für das landwirtschaftlich genutzte Areal (rund sieben Hektar) zwischen Almenstraße und Carl-Benz-Straße einen Bebauungsplan aufzustellen. Es gibt rund 200 Interessenten für die Bauplätze. Der „Aufstellungsbeschluss“ für den Bebauungsplan soll in der Dezember-Sitzung des Gemeindeparlaments erfolgen.
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